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Das Oppidum auf dem Titelberg / Tëtelbierg - Lux.

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts vor Christus, viele Jahre bevor die Römer unsere Region besiedelten, errichtete das keltische Volk der »Treverer« eine befestigte Siedlung auf dem strategisch gut gelegenen Plateau des Titelberg.


Die erhöhte Lage auf dem Plateau gab den keltischen Siedlern die notwendige Sicherheit zur Errichtung ihres »Dorfes«. Dieses »Oppidum« war umgeben von dem fast drei Kilometer langen (Kelten-)Wall, dem »Murus Gallicus«. Er musste wegen Zerstörung insgesamt fünfmal neu aufgebaut wurde.

Die Siedlung wurde mit System angelegt: Eine Hauptstraße führte durch die Mitte und verband die beiden Eingangstore miteinander. Die Wohnviertel sowie die öffentlichen und sakralen Bauten waren durch einen Graben voneinander getrennt.

Fachleute halten es für möglich, dass das Oppidum sogar die Hauptstadt der Treverer gewesen sei. 

Nach dem endgültigen Sieg der Römer über die Kelten im Jahr 53 v. Chr. verlor der Titelberg an Bedeutung und verwandelte sich in einen kleineren »Vicus«. 

Die keltischen Anlagen mussten römischen Einrichtungen weichen. Im dritten Jahrhundert fiel der ganze »Vicus« der Frankeninvasion zum Opfer.

          

Lage des Titelbergs

Abb. © JimHawk, CC BY-SA 3.0, bearbeitet TA

Der Titelberg ist ein Plateauberg im Südwesten des Großherzogtums Luxemburg. Er ist bei der Gemeinde Pétange (dtsch. Petingen) im Dreiländereck zu Frankreich und Belgien gelegen. 

Am und auf dem Titelberg wurden zahlreiche Bodenfunde aus verschiedenen Jahrhunderten festgestellt. Das Oppidum lag an der historisch wichtigen Verkehrsachse von Südfrankreich in das heutige Deutschland.

Es handelt sich hier um eines der 6 großen Oppida innerhalb des Treverer-Raumes. Diese sind: Martberg (70 ha), Wallendorf, Titelberg, Kastel, Otzenhausen (18 ha) und Donnersberg. Mit 240 ha Flächeninhalt und 8,5 km Wall-Länge ist das Oppidum auf dem Donnersberg ca. 13 mal so groß wie der Hunnenring bei Otzenhausen. Damit gehört es zu den größten Stadtanlagen der keltischen Welt.

genaue Lage des Oppidums Titelberg:

49°32'26.1"N 5°51'37.2"E

       

Öffnungszeiten:

  • frei zugänglich (mit Ausnahme der Grabungen)
  • Eintritt frei
  • erreichbar über Waldwege
  • bedingt barrierefrei


Parkplätze: 

  • Rue Titelberg, L- 4562 Niederkorn  

       

Bedeutung

Streufunde weisen darauf hin, dass der Titelberg in der Späthallstatt- und Frühlatènezeit genutzt wurde. Welcher Art diese Nutzung war, ist noch unbekannt. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich um eine kleine befestigte Siedlung handelte. Jedenfalls existierte eine frühe, zweiphasige Abschnittsbefestigung, die in der Eisenzeit angelegt worden sein muss, aber deutlich älter als das spätere Oppidum ist.

Die bedeutendste Phase des Titelberges waren das letzte Jahrhundert vor Christus und das erste Viertel des 1. Jhdt. n. Chr. Zu dieser Zeit befand sich sich auf ihm ein »Oppidum« also eine befestigte Ansiedlung des nordostgallischen, also des »keltischen« Stammes der Treverer. 

Es dürfte nach heutigen Erkenntnissen in der Spätphase, insbesondere während und nach der römischen Eroberung, das wichtigste politische und wirtschaftliche Zentrum im Westen des Stammesgebietes der Treverer gewesen sein.

Nach dendrochronologischen Untersuchungen sind Abrisse von Gebäuden um 30 v. Chr. datiert worden. Zur gleichen Zeit befanden sich römische Truppen in der keltischen Siedlung.

Diese Vorgänge dürften mit dem »Trevereraufstand« 30/29 v. Chr. in Verbindung stehen. Zur selben Zeit sind auf dem »Petrisberg« in Trier archäologische Funde römischer Truppen nachgewiesen.

Durch die Neuordnung der Region als Provinz des Römischen Reiches (nach 20 v. Chr.) verlor der Titelberg nach und nach seine Funktionen und Bedeutung. Gleichzeitig übernahm die in den Jahren 18/17 v. Chr. von den Römern an der Moseln angelegten Stadt »Augusta Treverorum« diese Rolle. 

Das Oppidum auf dem Titelberg blieb aber noch bis in die ersten Jahrzehnte des 1. Jhdt. n. Chr. bewohnt. Ab Mitte des 1. Jhdt. n. Chr. wurde die Siedlung nach und nach aufgegeben.

Gleichzeitig entwickelte sich in der 2. Hälfte des 1. Jhdt. n. Chr. der Titelberg zu einem provinzial-römischer »Vicus«. Das römische Dorf war  bis in die 1. Hälfte des 5. Jhdt n. Chr. bewohnt.

In der Neuzeit wurden auf dem Titelberg vor allem Eisenerze sowohl im Tage-, als auch im Untertagebau abgebaut. Dadurch wurden zwar archäologische Funde angeschnitten, aber leider viele Fundzusammenhänge zerstört. Durch den Erzabbau wurde auch die Topographie des Berges teilweise verändert.

Auf dem Titelberg hat man heute noch den Eindruck einer mächtigen Befestigungsanlage. Sie lag auf einem natürlichen Bergvorsprung, etwa 130 m über dem Korntal gelegen und hatte eine Fläche von fast 50 ha. Die Hochfläche war ringsum  umwallt. Im Südosten, der einzigen bequemen Zugangsseite, ragt die verstürzte Wehrmauer noch heute teilweise fast 10 m empor.

              

Topographie und naturräumliche Voraussetzungen

Der Titelberg liegt im Südwesten des heutigen Großherzogtums Luxemburg. Er liegt am Rande einer Landschaft, die aufgrund ihrer fruchtbaren Böden als »Luxemburger Gutland« bekannt ist. 

Der Berg selbst bildet ein ca. 50 ha großes, vorspringendes Kalksteinplateau aus dem Dogger (brauner Jura). Das Plateau überragt das Tal des ›Chiers‹ (dtsch. →Korn) – einem Nebenfluss der Maas – um ca. 100 m. An den Rändern bricht es steil ab.  

Teil des ausgegrabenen Wohngebietes

Nur im Südosten ist das Plateau durch eine ca. 200 m breite Zunge mit dem Hochplateau von Differdange (dtsch. Differdingen) verbunden.

Geologisch ist die Kleinregion durch das Vorkommen wichtiger Rohstoffe begünstigt. So stehen auf dem Plateau selbst bzw. in wenigen Kilometern Entfernung sowohl Muschelkalke, als auch hochwertige weiße Kalke an, die als Baumaterial Verwendung finden. Die Kalkbänke wechseln sich mit eisenhaltigen Schichten ab.

Sowohl Bohnerz (ein Eisenerz mit einem relativ hohen Eisengehalt von bis zu 76 %) als auch oolithische Eisenerze (Minette) kommen, teils oberflächennah, auf dem Titelberg vor. Außerdem stehen u. a. direkt auf dem Plateau glimmerhaltige Tone an, die sich als hochwertige Töpferlehme nutzen lassen.

Sowohl Kalkstein, Eisenerze als auch Tone wurden seit der späten Eisenzeit intensiv abgebaut (mit Ausnahme der Tone). Da insbesondere die Erze auch im Untertagebau gewonnen, wurden die Ränder des Titelberges durch Bergbau und Stolleneinbrüche weitgehend gestört.

Die Region hat geografisch eine besondere Lage: Über die Flusstäler von Chiers und Maas nach Westen gegen die Champagne hin und nach Süden in Richtung der Oberläufe von Mosel, Rhône und Saône öffnet sich die Landschaft. Der Titelberg liegt somit besonders verkehrsgünstig in der Nähe der Kreuzung wichtiger vorgeschichtlicher Fernhandelswege:

Dies waren zum einen die für den mediterranen Handel bedeutenden Rhône-Saône-Route, deren nördlichsten Punkt der Titelberg war. Sie kreuzte hier einem West-Ost verlaufenden Handelsweg, welcher aus Innergallien und der Champagne kommend durch das südliche Luxemburg und den Hunsrück bis an den Rhein führte.

            

Forschungsgeschichte

Zwar ranken sich in der Region viele Sagen um den Titelberg, doch selbst nach einer Beschreibung der Wälle im 17. Jhdt. zeigte die Fachwelt bis ins 20. Jhdt. hinein wenig Interesse an der Anlage. 

Ganz im Gegenteil - im 19. Jhdt. wurden vor allem im Norden und Westen beim Tagebau immer wieder Gräber angeschnitten, die z. T. römische Amphoren enthielten. Der Berg und seine ehemalige Befestigung blieb aber (von zwei wissenschaftlichen Untersuchungen abgesehen) Schatzsuchern und »Hobbyforschern« überlassen.

1928 legte Réné Krämer die bis dahin bekannten keltischen Münzen vor und brachte damit den Titelberg zum ersten Mal seit vielen Jahren mit den spätkeltischen Oppida in Verbindung. In der gleichen Zeit wurde durch luxemburgische »Hobbyarchäologen« eine römische Glaswerkstatt freigelegt.

1965 gelangten ca. 45 Grabinventare des östlichen (provinzialrömischen) Gräberfelds (das beim Erzabbau zerstört wurde) aus einem Nachlass in die Sammlung des Luxemburger »Musée de l’Etat«. Im gleichen Jahr fand auf Initiative von G. Thill ein internationales Kolloquium statt, bei dem die Fachwelt erstmals auf den Titelberg aufmerksam gemacht wurde.

Seitdem haben ununterbrochen Ausgrabungen sowie intensive Begehungen auf dem gesamten Gelände stattgefunden.

        

Befestigungsanlagen

Abb. © JimHawk, CC BY-SA 3.0

Das Oppidum ist durch einen großen Hauptwall mit Randwällen rundum befestigt. Die Länge der Wälle beträgt ca. 2.700 m. Die Wallanlagen sind in großen Teilen noch erhalten. Die dadurch geschützte Fläche beträgt rund 50 ha, davon waren etwa 43 ha besiedelbar. Im Südosten und im Nordwesten sind Walldurchlässe. Die beiden vorgeschichtlichen Tore sind durch einen Weg über das Plateau miteinander verbunden sind.

Beim Hauptwall an der flachen Seite des Plateaus hat man 5 Bauphasen aus der Eisenzeit festgestellt. Beim Randwall, welcher das Plateau an der restlichen Stellen geschützt hat, wurden zwei Bauphasen aus der Spät-La-Tène-Zeit festgestellt.

Der ca. 200 m lange Hauptwall riegelte den Titelberg gegen die Landbrücke zum Hochplateau von Differdange ab. Seine Höhe beträgt bis zu 10 m. Seine Basisbreite lag bei 40 - 50 m. Im südlichen Teil ist der Wall durch Stolleneinbrüche beschädigt an manchen Stellen sogar zerstört.

Während der ersten Phase war nur der Zugang zum Plateau von Differdange befestigt. Die Anlage dürfte frühestens aus der Eisenzeit um oder kurz nach 100 v. Chr. stammen. Sie bestand aus einer Holz-Stein-Erde-Mauer mit innen liegendem, horizontalem Kastenwerk, das wahrscheinlich eine rückwärtige Rampe besaß. Diese Mauer wurde durch einen Brand zerstört. 

Danach muss wohl einige Zeit vergangen sein, denn in dieser 2. Phase bildete sich eine Humusschicht oberhalb der alten Mauern und verkohlten Balken.

Die zum Oppidum gehörenden Phasen III – V werden der Spät-La-Tène-Zeit zugeordnet. 

Im Anschluss wurde ein »Murus Gallicus«, d.h. eine »gallische Mauer« mit steinerner Front – als Trockenmauer ausgeführt – und innen liegendem, vernageltem, horizontalem Kastenwerk, errichtet. Dazu gehörte wahrscheinlich auch die erste Randbefestigung. Diese Arbeit dürfte wahrscheinlich im zweiten Drittel des 1. Jhdt. v. Chr. ausgeführt worden sein. 

Murus gallicus

Relativ wahrscheinlich erscheint die Zeit ab ca. 65–50 v. Chr. Anders als vom Ausgräber in der Literatur angegeben, stammt der »Murus Gallicus« wohl erst aus der letzten Phase der Spät-La-Tène-Zeit (D2), die wahrscheinlich frühestens ca. 70/65 v. Chr. begann.

Sowohl die Haupt- als auch die Randbefestigung wurden in der 2. Hälfte des 1. Jhdt. v. Chr. noch einmal in abweichender Bauweise erneuert. 

Die Befestigungen waren zu diesem Zeitpunkt baufällig geworden und möglicherweise schon teilweise eingestürzt. Es scheint wahrscheinlich, dass die letzte Bauphase der Befestigungen mindestens 20–30 Jahre nach der Errichtung des Murus Gallicus stattfand. 

Damit wäre das Oppidum nach der römischen Eroberung durch Caesar, aber vor der Etablierung der tatsächlichen »römischen Herrschaft« (z. B. der Einrichtung der Provinzen) noch einmal befestigt und ausgebaut worden.

 

Besiedlung

Von der tatsächlichen Besiedlung des Oppidums sind bisher lediglich ca. 3.200 Quadratmeter im Zentrum des Plateaus ausgegraben. Daher kann nur ein kleiner Ausschnitt eines »Stadtteils« der keltischen Stadt beschrieben werden. Es wird davon ausgegangen, dass das ergrabene Gelände nicht beispielhaft für das gesamte Oppidum sein dürfte.

Im Zentrum des Oppidums an der zentralen Straße konnte ein Areal erfasst werden, das zu spätkeltischer und frühaugusteischer Zeit in kleine, relativ gleichmäßige Parzellen unterteilt war. 

Auf den Parzellen stand eine Bebauung aus ca. 7 x 14 m großen – relativ gleichartigen – Häusern, die alle – in Art von Reihenhäusern – nebeneinander giebelseitig zur Straße ausgerichtet waren. Teilweise waren die Parzellen durch kleine Graben von der Nachbarparzelle abgegrenzt.

In den Häusern konnten Feuerstellen nachgewiesen werden. Teilweise könnten zur Straße hin offene Räume bestanden haben, die vielleicht als kleine Läden oder offene Werkstätten interpretiert werden könnten.

Werkstattfunde aus diesen Bereichen deuten darauf hin. Allerdings können diese Funde nicht gesichert angenommen werden, da sie durch spätere Überbauungen und Störungen nicht sicher zugeordnet werden können. Jedoch deutet Vieles darauf hin.

Die Häuser könnten nach Auswertung der Funde über einige Quadratmeter große rückwärtige Hofbereiche verfügt haben. Diese Hofbereiche wurden durch weitere Gassen begrenzt. Es gibt Hinweise darauf, dass es möglicherweise in der zweiten und dritten Reihe hinter der Hauptstraße eine ähnliche kleinparzellige, gleichartige Bebauung gegeben haben könnte.

Es ist unklar, ob diese Befunde auf das gesamte Oppidum zu übertragen sind. Aus anderen Oppida sind größere Hofanlagen oder »bessere« Wohnhäuser bekannt, die bisher auf dem Titelberg noch fehlen. 

Zukünftige Grabungen werden erst eine abschließende Beurteilung der Bebauung und Aufteilung des Oppidums erbringen müssen.

                        

Der »heilige« Bezirk

Während der späten La-Tène-Zeit war ein Areal von ca. 10 ha Innenfläche im Osten des Oppidums durch einen breiten Graben (sowie vielleicht einen Wall mit Palisaden?) vom Rest der Siedlung optisch abgetrennt. Das Gebiet innerhalb der Abgrenzung blieb frei von profaner Bebauung.

Die Ursprünge der Anlage dürfte noch aus der Gründungsphase der spätkeltischen Siedlung – vermutlich vor der Anlage der umfassenden Befestigung – stammen. In früher Zeit scheint der Graben bedeutend gewesen zu sein, in dem eine Reihe von Funden ausgegraben wurden – u. a. Fibeln, aber auch Knochen.

Später – aber noch keltisch zu datieren – wurden innerhalb des abgegrenzten Bezirks besondere Gebäude angelegt, die als provinzialrömische »Tempel« bezeichnet werden können. 

Die älteste Tempelanlage ist dabei eindeutig in spätkeltische Zeit zu datieren. Das Gebäude des Tempels wurde bis weit in provinzialrömische Zeit mehrfach umgebaut und erweitert. Welche Gottheiten dort verehrt wurden, bleibt unklar.

       

Funde

Auf dem Titelberg wurden aufgrund intensiver Untersuchungen mehrere Tausend gallischer Münzen gefunden. 

Für keltische Oppida war dies der bisher umfangreichste Fund. Dabei fanden sich Prägungen von etwa dreißig verschiedenen Stämmen. Dies spricht von regen und weitreichenden Handelsbeziehungen, u.a. nach Innergallien. 

Den Beweis für eine Münzwerkstätte auf dem Titelberg liefern u.a. Funde tönerner Gussformen, in denen Schrötlinge gegossen wurden.

Der Wohlstand der Siedlung ab La-Tène D2 wird ebenfalls durch die Importe von campanischem oder Campana-ähnlichem Tafelgeschirr, italischem Wein und italischem Bronzegeschirr belegt.

Ende des ersten Jahrhunderts vor Christus, nach der römischen Eroberung, löste die sogenannte »Belgische Ware« rasch große Teile des einheimischen Formenschatzes ab. 

Ab diesem Zeitpunkt treten zudem als Importstücke neue Amphorenformen und »Terra sigillata Ware« auf.

Ab dieser Zeit finden sich auch keine Nachweise mehr über den Verzehr vom Hunden. Fast schlagartig verschwinden auch die Zubereitungsspuren aufweisenden Hundeknochen, die zuvor häufig gewesen waren. Römischer Einfluss scheint verantwortlich dafür gewesen zu sein, dass der Verzehr von Hunden aufgegeben wurde. Fortan dominierte Schweinefleisch.

         

Gesamtstruktur

Die Anlage auf dem Titelberg vermittelt den Eindruck eines als Großsiedlung geplanten Oppidums der Spät-La-Tène-Zeit. 

Wahrscheinlich gleichzeitig mit der vollständigen Umwehrung mit einem Murus Gallicus wurden eine Hauptstraße sowie ein öffentlicher »heiliger« Bezirk, der von profaner Bebauung ausgeschlossen war, angelegt.

Im Zentrum an der Hauptstraße erfolgte eine Parzellierung von etwa gleich großen Grundstücken und eine Bebauung mit weitgehend »standardisierten« »Reihenhäusern«. Werkstattfunde (z. B. Eisenschlacken) machen ein Handwerkerviertel in diesem Bereich des Oppidums wahrscheinlich.

Ob es darüber hinaus abweichende Bauformen oder Viertel anderen Charakters gab, werden weitere Grabungen zeigen.

Sicher ist die dichte Besiedlung des Plateaus, die durch die Verteilung einer großen Zahl an Streufunden belegt ist. Von der Besiedlung (und wohl Bebauung) ausgenommen waren lediglich der »heilige Bezirk«, die Bereiche direkt hinter den Wällen sowie hinter dem Westtor.

Eine Rolle während der Eroberung Galliens durch Julius Caesar kann ziemlich sicher ausgeschlossen werden. Obwohl es zu Zeiten der Eroberung einige Oppida und noch mehr befestige Siedlungen im Stammesgebiet der Treverer gab, finden sich für sie keine Hinweise im »De Bello Gallico«.

Caesar erwähnte wohl nur die für ihn wichtigen Daten. Die archäologischen Funde von den Bodendenkmälern der Region in dieser Zeit geben ebenfalls keine Hinweise auf kriegerische Auseinandersetzungen. Der caesarische Eroberungskrieg ist damit in der Region bisher nicht direkt archäologisch nachweisbar.

           

Quelle: wikipedia.org