Zeittafel Geschichte des Saarlandes
vor ca. 100.000 Jahren | Erste Zeugnisse menschlicher Besiedlung, u.a. in der »Eichertsfels« bei Oberwürzbach /Saar-Pfalz-Kreis |
54 vor Christus | Die Römer erobern Gallien |
9. Jahrhundert | Bildung des Königreichs »Lotharingien« in den Verträgen von Verdun (843) und Meersen (870) |
999 | Kaiser Otto III. schenkt die »Burg Sarabruca«, den Königshof Völklingen und die Wälder Warndt und Quierschied dem Bistum Metz. |
Spätmittelalter | Es bilden sich Landesherrschaften (Territorien) heraus, darunter im Zentrum die Grafschaft Saarbrücken und von außen ins heutige Saarland hinein-reichend das Kurfürstentum Trier, das Herzogtum Lothringen und das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, deren Wappen noch heute im Wappen des Saarlandes enthalten sind. |
1575 | Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken führt die Reformation ein. |
1618 – 1648 | Während des Dreißigjährigen Krieges wird das Land stark verwüstet. |
1680 – 1697 | Frankreich bildet im Rahmen seiner Reunionspolitik eine Saarprovinz |
1793 – 1815 | Die Truppen der Französischen Revolution beenden 1793 die Fürstenzeit und besetzen das linke Rheinufer |
ab 1815 | Das Gebiet des heutigen Saarlandes kommt an Preußen, Bayern, Oldenburg und Sachsen-Coburg-Saalfeld |
1870/71 | Schlacht von Spichern mit der Annexion Elsass-Lothringens durch das Deutsche Reich |
1920 | Der Versailler Vertrag spricht Frankreich die Saargruben zu und unterstellt das dazugehörige Arbeiterwohngebiet einer Regierungskommission des Völkerbundes |
13. Jan. 1935 | Die im Versailler Vertrag vorgesehene Volksabstimmung führt mit einem Ergebnis von über 90 Prozent zur Wiedereingliederung des Saarlandes in das unter nationalsozialistischer Herrschaft stehende Deutsche Reich. |
1940 – 1945 | Nach Hitlers Frankreich-Feldzug Eingliederung des Moseldépartements in den Gau Westmark mit dem Saarland und der Pfalz |
1947 | Das Saarland wird wirtschaftlich Frankreich angegliedert und erhält eine begrenzte Autonomie. |
23. Okt. 1955 | Die saarländische Bevölkerung lehnt das zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland vereinbarte Europäische Statut mit 67,7 Prozent der Stimmen ab. |
23. Okt. 1955 | Ministerpräsident Johannes Hoffmann, der für die Autonomie und die Euro-päisierung der Saar eingetreten war, tritt zurück. Bis zum 10. Januar 1956 leitet Ministerpräsident Heinrich Welsch eine Übergangsregierung, die Neuwahlen organisiert. |
Januar 1957 | Politische Rückgliederung: Das Saarland wird 10. Bundesland der Bundesre-publik Deutschland; die wirtschaftliche Rückgliederung erfolgt am 6. Juli 1959 |
10. Jan. 1956 – 23. April 1959 | Ministerpräsident Hubert Ney (CDU); nach dessen Rücktritt übernimmt Egon Reinert (CDU) bis zu seinem Tod als Folge eines Verkehrsunfalls die Regierungsgeschäfte. |
1959 bis 1979 | Franz-Josef Röder (CDU) lenkt als Ministerpräsident die Geschicke des Saarlandes. In dieser Zeit werden Recht, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik an das System der BRD angepasst und die Infrastruktur ausgebaut. Seit Mitte der 1960er Jahre setzt eine strukturelle Krise der Montanindustrie ein. In den 1970er Jahren wird ein Strukturwandel eingeleitet, deutlich sichtbar durch die Gründung der Ford-Werke in Saarlouis |
1979 – 1985 | Werner Zeyer (CDU) wird nach dem Tod Franz-Josef-Röders Minister-präsident. Die Stahlkrise erreicht Anfang der 1980er Jahre einen ersten Höhepunkt. Ein sozial verträgliches Restrukturierungsprogramm wird eingeleitet. |
1985 – 1999 | Bildung einer SPD-Regierung unter Ministerpräsident Oskar Lafontaine, ab 1998 unter Reinhard Klimmt. Die Montanindustrie stabilisiert sich mit einem überlebensfähigen Kern. Die wirtschaftliche Entwicklung erhält Impulse durch renommierte Forschungseinrichtungen. Der Bund gewährt dem Saarland 1995 eine Teilentschuldung. |
1999 | Die CDU erringt bei den Landtagswahlen die absolute Mehrheit; Peter Müller wird Ministerpräsident. Es erfolgt eine Forcierung des Strukturwandels mit Förderung innovativer Technologien. Das Saarland führt als erstes Bundesland das achtjährige Gymnasium ein. Das Deutsche Institut für Wirtschaft kürt das Saarland 2003 zum dynamischsten Bundesland mit der Begründung, dass das Saarland in alles wirtschaftlichen Parametern sich besser als der Durchschnitt entwickelt hat. |
2004 | Peter Müller wird als Ministerpräsident wiedergewählt, nachdem die CDU erneut die absolute Mehrheit erringt. |
2009 | Bei der Landtagswahl am 30. August 2009 verliert die CDU ihre absolute Mehrheit. Gemeinsam mit der FDP und den »Grünen« schmiedet Peter Müller die erste schwarz-gelb-grüne Regierungskoalition in Deutschland. Mit diesem sogenannten »Jamaika-Bündnis« wird ein neues Kapitel in der deutschen Parteigeschichte aufgeschlagen. Am 10. November 2009 tritt Peter Müller seine dritte Amtszeit als Ministerpräsident an und verantwortet gleichzeitig auch das Justizresort. |
2011 / 2012 | Durch Zustimmung der Koalitionspartner FDP und Grüne wird Annegret Kramp-Karrenbauer am 10. August 2011 Ministerpräsidentin. |
30. Juni 2012 | An diesem Tag endet der Bergbau im Saarland mit einem offiziellen Festakt in Ensdorf. |
26.März 2017 | Bei den Landtagswahlen mit einer Wahlbeteiligung von fast 70% (69,7) erreichen CDU 40,7%, SPD 29,6%, Die Linke 12,9% und die AfD 6,3% der Stimmen. Weitere Parteien sind nicht mehr im Landtag vertreten. |