Die erste urkundliche Erwähnung von »Wirtzbach bei Casteln« findet sich im Jahr 1087. Der Name Würzbach wurde abermals im Jahr 1181 in einer Urkunde des Abtes Konrad von Hornbach erwähnt, als dieser ein Stück Land in »Wercebach« an die Abtei Wadgassen verkaufte.
Ob bei dieser Urkunde das heutige Niederwürzbach oder das heutige Oberwürzbach gemeint war oder um beides ist unklar. Sicher ist, dass der Ortsteil Seelbach bereit 1180 urkundlich als »Selebach« erwähnt wurde.
Wohl um die Wasserkräfte des Würzbachs auszunutzen wurde im Jahr 1362 erstmals eine Mühle erwähnt, welche über Jahrhunderte genutzt wurde und welche erst im Jahr 1965 abgerissen wurde.
Einen Hinweis zur Bevölkerung in Niederwürzbach gibt erstmals die »Türkenschatzung« im Jahre 1566. 20 Untertanen werden aufgeführt – das ergibt eine geschätzte Einwohnerzahl von etwa 100 Personen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf Niederwürzbach vollständig zerstört. Danach begann die Wiederbesiedlung des Dorfes nur sehr zögernd. Die Bevölkerung lebte in großer Armut.
Im Jahr 1698 fand im Amt Blieskastel eine Volkszählung statt. In dem Verzeichnis aller Mannschaften, Weiber und Kinder wurden für Niederwürzbach 12 Männer, 11 Frauen und 40 Kinder – zusammen 63 Personen – erfasst.
Durch die Übernahme des Landstriches durch die Familie von der Leyen im Jahr 1660 besserte sich die Lage der Bevölkerung zusehends
Die neuen Landesherren wollten aus ihrem Besitz Nutzen ziehen und unternahmen alle Anstrengungen, das Land zu befrieden, um Einkünfte zu erwirtschaften und sie zu vermehren.
So zeigte sich eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung in der Leyen-Zeit. In den Koalitionskriegen, die nach der Französischen Revolution ausbrachen, stieß die französische Armee in das Gebiet des heutigen Saarpfalz-Kreises vor.
Als Kriegsschauplatz wurde um 1792 Schloss Philippsburg durch französische Revolutionstruppen stark beschädigt. In Folge der Koalitionskriege wurde das linke Rheinufer von Frankreich besetzt, 1797 schließlich annektiert und Niederwürzbach wurde dadurch Französisch.
Nach dem Wiener Kongress wurde Niederwürzbach 1816 Teil des Rheinkreises im Königreich Bayern.
Im Industriezeitalter wuchs der Ort ab der Mitte des 19. Jahrhunderts rasant bis auf die heutige Einwohnerzahl von ca. 3.500 Personen.
In die Zeit der Zugehörigkeit zu Bayern fällt auch die Errichtung von ›Gut Junkerwald‹ in Niederwürzbach.
Nach dem Ersten Weltkrieg führten die Bestimmungen des »Versailler Vertrages« von 1919 dazu, dass Niederwürzbach von 1920-1935 im Saargebiet lag, das mit einem Mandat des Völkerbundes für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt wurde.
1935 wurde das Saargebiet nach der im Vertrag vorgesehenen Volksabstimmung aufgrund von ca. 90 % Zustimmung wieder in das damals nationalsozialistische Deutsche Reich eingegliedert.
Da Niederwürzbach in der sog. »Roten Zone« nahe der französischen Grenze lag, wurde der Ort während des Zweiten Weltkriegs ab dem 30. August 1939 evakuiert.
Nach dem Waffenstillstand mit Frankreich im Juni 1940 kehrte die Zivilbevölkerung nach Niederwürzbach zurück.
Im Dezember 1944 sollte der Ort erneut evakuiert werden, aber dazu kam es nicht mehr. Durch die amerikanische Offensive unter General George S. Patton war am 20. März 1945 für Niederwürzbach die »Stunde Null« nach dem Zweiten Weltkrieg.
Nach dem Krieg gehörte Niederwürzbach zur französischen Besatzungszone und von 1946 bis Ende 1956 zum teilautonomen Saarland.
Nach einer Volksabstimmung im Jahre 1955 trat das Saarland 1957 der Bundesrepublik Deutschland bei.
Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde zum 1. Januar 1974 die bis dahin eigenständige Gemeinde Niederwürzbach der damals neu gebildeten Stadt Blieskastel zugeordnet und ist seit dem ein Stadtteil und ein Gemeindebezirk.