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Website Thomas Abel

Sehndorf

Der kleine Winzerort Sehndorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Perl und liegt idyllisch inmitten von Weinbergen am Fuße des »Marienberg«.

Der Ort Sehndorf wurde erstmalig im Jahre 1129 urkundlich erwähnt, ist aber nachweislich viele Jahrhunderte älter.

So wurden bei Sehndorf beispielsweise Gräber aus der Glockenbecherkultur (ca. 2.600 - 2.200 v.Chr.) und der Urnenfelderkultur (ca. 1.300 - 800 n. Chr.) nachgewiesen.

Sehndorfer Marienberg

Die Untersuchungen im Trassenverlauf der Autobahn A8 förderte Artefakte aus verschiedenen Kulturen, z.B. der »La Hoguette Gruppe«,  der »Rösener-« und der »Limburger Keramik« zu TageAußerdem gab es weitere Kupfer- und bronzezeitliche Keramikfunde. Schwerpunkt diese Forschungen waren die Flurstücke »Vor dem Büsch« und »Hinter'm Dellchen« der Gemarkung Sehndorf.

Reste einer Römischen Villa grub man 1996 am nord-östlichen Ortsrand auf dem Flurstück »Auf der Schlimmfuhr« unterhalb des Sehndorfer Waldes aus.1994 wurde es im Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« mit der Silbermedaille im Bundeswettbewerb sowie mit der Goldmedaille auf Landesebene ausgezeichnet. 1996 erhielt es den Sonderpreis im Wettbewerb »Europäischen Dorferneuerung«.

Sehndorf ist ein liebevoll restauriertes Winzerdorf mit historischem Ortskern, alten lothringischen Bauernhäusern und stilvoll restaurierten, historischen Waschbrunnen in der Dorfmitte. 

Sehenswert sind auch die Kreuzwegstationen in den angrenzenden Weinbergen. Sie führen am Weg von der Marienstraße aus durch die Weinberge des Marienberg zur Fatimakapelle, einer Pilgerstätte am Waldrand hoch oben »im Atzbüsch«.

Viele aus Dankbarkeit an den Seitenwänden angebrachten Tafeln und die immer zahlreich brennenden Kerzen zeugen von der Frömmigkeit der Pilger.

Die Kapelle hat ihren Namen von »Fátima« – einem viel besuchten katholischen Wallfahrtsort in Portugal, welchen hilfesuchende Pilger in der Hoffnung auf Heilung aufsuchen. Ursprung ist eine dortige Marienerscheinung im Jahr 1917.

Die Errichtung der kleinen Kapelle geht auf eine Initiative des Jahres 1951 zurück. Der damals 21-jährige Einheimische Josef Blatt († 25. November 1998) setzte seine Idee zum Bau einer Fatima-Kapelle zu Ehren der Muttergottes an dieser Stelle in die Tat um. 

Nach fast einjähriger Bauzeit war die Kapelle 1952 errichtet. Die jetzige Marien-Statue wurde 1997 in der Kapelle vom Erbauer aufgestellt.

Unmittelbar in der Nähe befindet sich das renovierte Hauptkreuz des Kreuzweges. Dies ist das einzig erhaltene alte Holzkreuz aus den Herstellungsjahren 1961/1962. Die neuen Kreuze entlang des Kreuzweges wurden 1986 aufgestellt. 

Unterwegs kann man an der Schutzhütte (siehe Bild unten links) innehalten und die herrliche Aussicht ins Moseltal genießen.

In den Abendstunden des 15. August (Mariä Himmelfahrt) findet alljährlich eine Lichterprozession vom Dorf aus durch die Weinberge zur Fatimakapelle (siehe Bild oben) statt. Leider verhindert »Corona«, dass im Jahr 2020 sowohl die Prozession, als auch die jährliche Kirmes stattfinden.

Die katholische Marienkapelle im Ortskern wurde 1843 erbaut und in den letzten Jahren mit viel ehrenamtlichem Einsatz vollständig restauriert. 

Sie besitzt im Turm eine Bronze-Glocke, welche 1974 in der ehemaligen Glockengießerei Mabilon (1770 - 2002) in Saarburg gegossen wurde. 

Noch heute ruft sie 3 mal am Tag zum Gebet, doch statt wie üblich zur »vollen Stunde« erinnert sie die Gläubigen jeweils bereits eine Viertelstunde vorher ans Gebet.