Im deutschen Sprachraum hat sich seit dem 12. Jahrhundert ein zweigliedriges Namensystem mit einem Individualnamen (Vorname, Rufname, Nebenname) und Familiennamen (Beiname, Nachname, Zuname) entwickelt.
In anderen Ländern gibt es verschiedene Namensysteme. So verwendet man beispielsweise in Russland ein dreigliedriges Namensystem mit einem Vatersnamen.
Solche mehrgliedrigen Namensysteme sind seit der Antike bekannt. Die römischen Namen bestanden aus bis zu drei Elementen und gliederten sich in Vorname (Praenomen), Sippenname (Nomen Gentile) und Beiname (Agnomen, bzw. Cognomen).
Letzterer hatte große Bedeutung, weil die antiken Römer nur sehr wenige Vornamen zur Auswahl hatten und Sippennamen ein Privileg der Oberschicht waren.
Ein auffälliges Merkmal, das speziell bei Familiennamen im deutschen Sprachraum zu beobachten ist, besteht darin, dass es eine Tendenz zur Variation (Diversifikation) ein und desselben Namens gibt.
So existieren als sog. »adjektivische Übernamen« neben »Lang« auch die Formen »Lange«, »Langer« und »Langen«, ein Phänomen, das bei vielen Namen auftritt.
Bei Vornamen wiederum ist festzustellen, dass viele von ihnen Benennungsmoden unterliegen, die dafür sorgen, dass ein bestimmter Name häufiger wird, einen Höhepunkt der Beliebtheit erreicht und dann wieder an Häufigkeit verliert.
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