Das Château de Malbrouck in Manderen (Lothringen) wurde von 1419 bis 1434 von Willen Arnold VI., Herr von Sierck, erbaut. Ursprünglich im Besitz des Erzbistums Trier hatte es nach dem Tod von Arnold verschiedene Besitzer.
1705, während des Spanischen Erbfolgekrieges, geriet die »Meinsberg« (so der damalige Namen) in den Mittelpunkt des internationalen Interesses.
England und die »Vereinigten Provinzen« stellten sich auf die Seite des Kaiserreichs. Damit stand Frankreich jetzt einer europäischen Koalition und dessen obersten Feldherrn John Churchill, Herzog von Marlborough, gegenüber, dem man in Frankreich unter dem Spitznamen MALBROUCK kennt.
Anfang 1705 bereitete der Herzog von Marlborough seinen Plan vor, über das Moseltal nach Frankreich einzumarschieren. Dazu stellte er in Trier eine 100.000 Mann starke Armee auf.
Im Juni 1705 führte er diese Armee im Moseltal an die Tore des Königreichs Frankreichs und richtete in der Meinsberg sein Hauptquartier ein.
Auf der anderen Seite bereitete Marschall Claude Louis Hector von Villars die Landesverteidigung vor, zu der ihm weniger als 50.000 Mann bereit standen.
Bei einem Verhältnis von eins zu zwei war an einen Angriff durch die Soldaten von Villars nicht zu denken. Vielmehr bewegte er sich mit großer Vorsicht und ganzem Stolz und Kühnheit, wie es seinem Ruf als großer Stratege entsprach.
Malbrouck, welcher seinem Gegner Villars mit hohem Respekt begegnete, entschied sich nicht ohne die Verstärkung des Prinzen von Baden, mit welchem er zum »Rendezvous« in dem Schloss Meinsberg verabredet war, anzugreifen.
In der Zwischenzeit unternahm Malbrouck mit allerlei List alles, um Villars zum Verlassen seiner Stellungen zu verführen. Doch Villars bewegte sich nicht aus seinen Stellungen.
Dieses Verharren in Erwartung des ersten Schlags des Anderen zog sich über viele Tage, in welchen die Armee der Koalition ohne Verpflegungsnachschub auskommen musste, bis schließlich die durch den Nahrungsmangel geschwächten Soldaten Malbroucks frei nach der Devise »Ohne Mampf kein Kampf!« einer nach dem anderen das Weite suchten.
Der Herzog von Marlborough musste sich den Tatsachen stellen: Der Prinz von Baden war nicht gekommen; der Prinz von Baden wird nicht kommen!
Er gab seine Stellungen auf, ohne dass es zum Kampf gekommen war, und flüchtete sich bei Nacht und Nebel Richtung Trier und von dort weiter nach Maastricht in den Niederlanden.
Am frühen Morgen des 17. Juni stellte Villars zu seiner Verblüffung fest, dass sämtliche feindlichen Truppen verschwunden waren. Der Name seines Gegners jedoch blieb mit dem Schloss verbunden.
Beschreibung
Die Anlage besteht aus drei viereckigen Türmen und einem runden Turm mit abgeflachter Seite. Jeder der vier Ecktürme hat ein kleines Treppentürmchen an der Fassade. Über den Festungswall, der 12 bis 18 Meter hoch ist, sind die vier Ecktürme miteinander verbunden.
Ein Herrenhaus (Hauptgebäude) liegt in der nordwestlichen Ecke des Festungswalls. Das Burgtor wird durch eine Torhalle mit Wehrbau und einen Graben geschützt.
Das Château de Malbrouck bzw. Meinsberg ist mit zahlreichen Wehrbauten ausgestattet. Das im Norden gelegene Burgtor ist auf der Außenseite durch eine »Barbakane«, eine Zugbrücke und einen Graben, auf der Innenseite durch ein »Châtelet« gesichert.
Der Eingang zum Innenhof lässt sich durch einen vorspringenden Portalvorbau verteidigen. Eine Schießanlage sichert zudem die Achse des Burgeingangs.
Der Frauenturm ist auf Außen- und Innenwand mit »Pechnasen« ausgestattet.
Auch die Stärke der Mauern stellt einen wirkungsvollen Schutzmechanismus dar - im Norden der Anlage ist die Wand des Laternenturms und des nordöstlichen Festungswalls 4,80 Meter dick. Alle Türme sind mit Schießscharten ausgestattet und der Laternenturm hat Schießanlagen, welche für Feuerschießgeräte ausgelegt sind.