Der »Decussis« (lat. decem →dt. zehn) ist die moderne Bezeichnung für eine gegossene Bronzemünze. Sie wurde während der römischen Republik (von 509 v. Chr. bis zur Einrichtung des Prinzipats am 13. Januar 27 v. Chr.) geprägt. Der Decussis hatte den Wert von zehn Assen.
Er spielte wahrscheinlich nie eine Rolle in der römischen Münzpolitik und wurde bereits kurze Zeit nach der Herausgabe durch den eingeführt. Denar ersetzt. Er wurde vermutlich zeitgleich mit dem Quincussis etwa im Jahr 215 v. Chr. zum Ende der »Aes Grave« (wörtlich »schweres Erz« oder »schweres Geld«) eingeführt. Mit »Aes Grave« bezeichneten die römischen Schriftsteller das schwere Kupfer- bzw. Bronzegeld der frühen Römischen Republik.
Der Decussis ist das größte Nominal der römischen Schwergeldmünzen. Bisher wurde nur ein einziger Typ dieser Münze gefunden, der in Rom geprägt wurde.
Auf dem Avers (die Vorderseite) ist der Kopf der Göttin Roma abgebildet, dahinter steht das Wertzeichen »X« (die römische Bezeichnung für die Zahl zehn). Auf dem Revers (der Rückseite) findet sich eine nach links weisende Prora, über der das Wertzeichen steht.
Der »Quincussis« (lat. quinque, dt. fünf) ist die moderne Bezeichnung für eine gegossene Bronzemünze, die während der römischen Republik geprägt wurde. Diese Münze hat den Wert von fünf Assen. Der altertümliche Name dieser Münze ist nicht erhalten.
Der Quincussis spielte wahrscheinlich nie eine Rolle in der römischen Münzpolitik und wurde bereits kurze Zeit nach der Herausgabe durch den Denar ersetzt. Der Quincussis wurde zeitgleich mit dem Decussis zum Ende der Schwergeldzeit eingeführt.
Er wird auf etwa das Jahr 215 v. Chr. datiert. Von diesem Typ wurde bis heute nur ein einziges Exemplar gefunden. Auf dem Avers ist der Kopf der Göttin Roma abgebildet, darüber steht das Wertzeichen »V« (die römische Bezeichnung für die Zahl fünf). Auf dem Revers findet sich eine nach links weisende Prora, über der das Wertzeichen steht.
Der »Tressis« (lat. tres, → dt. drei) ist eine römische Bronzemünze und entspricht dem dreifachen Wert eines Asses.
Diese Münze wurde während der Zeit der römischen Republik insgesamt nur zweimal aufgelegt. Die erste Auflage wurde er um das Jahr 260 v. Chr., die zweite wurde um das Jahr 215 v. Chr. hergestellt. Beide Typen wurden in Rom geprägt.
Das Wertzeichen dieser Münze sind drei senkrechte Striche. Jeder dieser Striche den Wert eines Asses dar. Auf dem Avers (Vorderseite) findet sich ein nach rechts blickender Kopf der Göttin Roma und das Wertzeichen. Auf dem Revers (Rückseite) ist auf dem älteren Typ ein Rad mit sechs Speichen und dem Wertzeichen, auf dem jüngeren Typ eine Prora (Bug eines Schiffes) und das Wertzeichen zu erkennen.
Nach der Einführung des Denars wurde diese aufgrund ihrer Größe umständliche Währungseinheit abgeschafft.
Der »Dupondius« war eine römische Münze im Wert von zwei Assen. In der frühen Republik hatte er noch ein Gewicht von zwei römischen Pfund (655 Gramm). Erwurde aber im Laufe der Zeit handlicher und schrumpfte in der späten Republik auf ihr späteres Gewicht von unter 17 Gramm.
Marcus Antonius ( * 86 v. Chr. bis † 1. August 30 v. Chr.), ein römischer Politiker und Feldherr, versah die Münze erstmals mit einem Wertzeichen, indem er auf die Rückseite ein B schlagen ließ. So konnte man sie besser von den etwa gleich großen Assen unterscheiden.
In der frühen Kaiserzeit wurde als Unterscheidungsmerkmal das Münzmaterial gewählt. Während Quadrans und As in einer stark kupferhaltigen Bronze geschlagen wurden, waren die Ausführungen der Dupondien und Sesterze in Messing gehalten.
Seit den Flaviern (69–89 n. Chr.) wurden die Münzen wieder mit Wertzeichen versehen. Das Doppelstück des As trug von nun an die Strahlenkrone auf dem Haupte des Herrschers, beziehungsweise eine Mondsichel, wenn es sich um ein weibliches Porträt handelte.
Anfang des 3. Jahrhunderts wurde die Prägung von Dupondien aufgrund der hohen Inflation eingestellt.
As
Der »As« ist das Grundnominal der römischen Währung vor der Denareinführung um 211 v. Chr. Er stand ganz allgemein für einen ganzen Gegenstand, eine Erbschaft (res ex asse), einen Acker oder ein einheitliches Besitztum. Er konnte aber trotzdem auch bei Bedarf oder Notwendigkeit in Zwölfteln (in Unzen) geteilt oder auch als »mehrfaches« Ganzes vorliegen.
Die As war im europäischen Mittelalter und der Frühneuzeit außerdem eine kleinste Unterteilung von Mark (Gewicht) und Pfund (siehe z.B. holländische As).
Wie bei der Entstehung vieler alter Währungen ging die Entwicklung dieser römischen Münze auf eine Gewichtseinheit zurück. Die Urform des nord- und mittelitalienischen As, das Aes Grave, wog anfangs exakt ein römisches Pfund (libra) und damit etwa 327,45 Gramm.
Die ersten runden As-Münzen sollen nach Theodor Mommsen schon 451 v. Chr. durch die Decemvirn, nach Ernst Justus Haeberlin um 338 v. Chr. in den Verkehr gebracht worden sein. Heute geht man eher von etwa 289 v. Chr. aus, was zeitlich mit Errichtung der offiziellen Münzstätte beim Tempel der Göttin Juno Moneta in Rom zu tun haben soll.
Sein ältester Vorläufer, das »Aes rude« um etwa 1.500...400 (300) v. Chr., war noch ein »rudimentärer«, roher Kupfer- oder Bronzegussregulus von etwa 2 bis 2.500 Gramm ohne standardisiertes Gewicht und Material und ist wahrscheinlich als Privatgeld anzusehen.
Es wurde beim Bezahlen von Waren entsprechend abgewogen bzw. kleinere Teile von einem größeren Stück abgeschlagen und diese zugewogen. Solche Bezahlformen gab es später noch im Mittelalter, z. B. beim Hacksilber oder auch beim Rubel, und sogar noch in Südost-Asien bis ins frühe 20. Jahrhundert – hier allerdings in Form von Silber- oder Goldkörnchen, als Granulat.
Die Zwischenform, das »Aes signatum« des 4. und 3. Jahrhunderts v. Chr. war schon vom Material her – zumindest bei gleicher Guss-Charge – ein standardisierter Bronzebarren in Ziegelform. Er trug meist beidseitige Abbildungen von Tieren, wie Rind, Schwein, Hühner (was offenbar symbolisch für pecunia (lat.; dt. Vermögen [an Vieh]) stand) oder auch nur Abbildungen ritueller Gegenstände, wie Dreizack, Heroldstab oder Opferschale mit zusätzlichen Ornamenten.
Als Münzmetall wurden für den As im Laufe der Zeit verschiedene Kupfer- und Bronzelegierungen verwendet.
Während die frühen, runden Aes grave-As-Münzen noch den Gegenwert der getauschten Waren darstellten, also Kurantmünzen waren, sanken sie bereits in der späten Republikzeit langsam zu Kredit- oder Scheidemünzen herab.
Der As als »Aes grave« wandelte sich von einer ursprünglich eigenständigen Bronze- bzw. Kupfer-Kurantmünze Nord- und Mittelitaliens der Republikzeit zu einer Scheidemünze (innerer Münz-Metallwert geringer als ihr gesetzlich aufgeprägter Währungsnominalwert) innerhalb eines gesamtrömischen – noch anfänglichen – kaiserlichen Gold-Silber-Währungssystems.
Auch die Herstellungstechnik des As änderte sich mit den Gewichts- und Größenreduktionen vom Vollguss- hin zum Prägeverfahren, wobei die relativ schweren As-Schrötlinge (Ronden, Platten) allerdings noch sehr lange Zeit gegossen wurden, was auch für den Denar oder den Aureus galt.
Unter Augustus nahm die As-Münze ihre in der Kaiserzeit gängige Form und Größe (ca. 23–27 mm und rund 10–12 g) an und hatte dann etwa das Gewicht von einer frühen Uncia kurz nach 289 v. Chr.
Der Wert der Münze blieb während des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. noch recht stabil. So berichtet Sueton, dass man für den Gegenwert von 2 Assen seinen täglichen Lebensunterhalt bestreiten konnte. Auch unterschiedliche Ausprägungen in Form, Gewicht und Münzmetall (Bronze, Messing) beeinflussten ihren Wert als Scheidemünze innerhalb des römischen Reichs nur kaum.
Wie die meisten Münzen der späten römischen Kaiserzeit wurde auch der As Opfer der galoppierenden Inflation. Diese setzte verstärkt schon am Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. parallel zum Verfall des Denars ein. Der As verschwand dann um 275 n. Chr. von der Bildfläche.
Die Bezeichnung »As(s)« lebt heute im Namen der höchsten Spielkarte in vielen Kartenspielen weiter.
Auch die Wertbezeichnungen des Spielwürfels leitet sich von römischen Münzen ab: Uncia (*), Sextans (**), Quadrans (***), Triens (****) und Quincunx (*****) hatten Wertpunkte eingeprägt, die im Bild den heutigen Seiten eines Spielwürfels entsprechen.
Der »Dextans« ist eine Bronzemünze, die zur Zeit der Römischen Republik geprägt wurde.
Er spielte keine große Rolle im römischen Münzwesen. Sein Wert beträgt 10 Unciae. Dieser Wert setzt sich zusammen aus den vier Wertkugeln, die auf dem Revers zu erkennen sind (jede Wertkugel steht für eine Uncia) und dem Zeichen »S«, das sich auch auf den Semis finden lässt. Das »S« steht für ein halbes As, also für 6 Unciae.
Insgesamt wurden vom Dextans bisher nur vier Typen gefunden, die alle um das Jahr 210 v. Chr. geprägt wurden. Danach wurde die Prägung dieses Nominals eingestellt.
Auf dem Avers ist bei allen Typen ein nach rechts blickender Kopf der Ceres zu sehen, auf dem Revers die Göttin Victoria zu in einer nach rechts fahrenden Quadriga zu erkennen, darüber steht das Münzmeisterzeichen, darunter »Roma« und die Wertzeichen.
Der »Dodrans« ist eine Bronzemünze aus der Zeit der römischen Republik.
Der Dodrans spielte keine große Rolle im Münzwesen der Römer. Sein Wert beträgt 9 Unciae. Dieser Wert setzt sich zusammen aus den drei Wertkugeln, die auf dem Revers zu erkennen sind (jede Wertkugel steht für eine Uncia) und dem Zeichen »S«, das sich auch auf den Semisses finden lässt. Das »S« steht für ein halbes As, also für 6 Unciae.
Insgesamt wurden vom Dodrans bisher nur zwei Typen gefunden, die alle um das Jahr 125 v. Chr. geprägt wurden. Die erste Prägung fand unter dem Münzmeister Marcus Caecilius Metellus statt, die zweite unter Gaius Cassius Parmensis. Danach wurde die Prägung dieses Nominals eingestellt.
Auf der Vorderseite ist bei allen Typen die nach rechts blickende Büste des Vulkan zu sehen, der eine lorbeerbekränzte Kappe trägt und Zangen über der Schulter hat;. Auf der Rückseite ist eine nach rechts weisende Prora (Schiffsbug) abgebidet. Darüber steht der Name des Münzmeisters, darunter »Roma«. Vor der Prora stehen die Wertzeichen.
Der »Semis« (lat. »ein halber«) ist eine altrömische Maßeinheit. Er kommt als Gewicht (½ libra = 163,7 g), als Längenmaß (½ pes = 148 mm) und als Flächenmaß (½ iugera = 1.260 Quadratmeter) vor.
Als römische Kupfermünze entspricht er einem halben As. Die Prägung wurde schon im 1. Jahrhundert n. Chr. eingestellt.
Wertigkeiten der Münzen (Kaiserzeit)
»Quincunx« ist der Name der Anordnung von fünf Punkten, wie sie üblicherweise auf Würfeln, Spielkarten oder Dominosteinen zu finden sind. Der Name leitet sich von einer römischen Münze ab.
Der Quincunx hatte fünf Wertpunkte geprägt, daher steht das Wort auch für zwei Begriffe:
Die Münze
Das Wort kommt von lateinisch quinque (dt. → fünf) und uncia (dt. → Unze), einer Münzeinheit von einem zwölftel As.
Die eher seltene Münze hatte also einen Wert von 5/12 As und diente als Ausgleichsmünze zu der Währung ostitalischer Stämme, deren Münzsystem dezimal geteilt war. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts in Apulien, etwa in Luceria und Venusia als Bronzemünze geprägt.
Der Uncia hatte einen Wertpunkt geprägt, der Quincunx fünf.
Das Muster
Das Quincunx-Muster ist eine in vielen Kulturen zu findende, intuitiv einfache Anordnung von fünf Punkten. Es findet in diverse philosophischen Betrachtungen Eingang.
Verwendung in der Architektur
Das sogenannte »Mailänder Schema« bezeichnet in der Architektur einen Grundrissplan, der das geometrische Prinzip der ›quincunx‹ aufgreift.
Dabei wird die Grundrissgestalt eines griechischen Kreuzes mit Zentralkuppel so in ein Grundquadrat einbeschrieben, dass der Grundriss in den Diagonalachsen, zwischen den Kreuzarmen, durch vier Nebenkuppelräume erweitert wird.
Der »Triens« ist eine römische Bronzemünze. Ihr Wert entsprach dem dritten Teil des Asses, also vier Unciae.
Der Quadrans ist eine römische Münze im Wert eines Viertel As. Die Münze stellte seit der späten Republik das kleinste Nominal des römischen Geldsystems dar.
In der frühen Republikzeit, zur Zeit der ›Aes-grave-Währung‹, wurde die Münze mit drei Punkten gekennzeichnet.
Später entfielen die Kennzeichnungen und die Münzen wurden auf Kupfer/Bronze geschlagen.
Eine Ausnahme bilden die Prägungen unter Kaiser Nero, der seine Quadrans auf Messing schlagen ließ. Das durchschnittliche Gewicht des Quadrans lag um 2,8 g.
Das Revers der Münzen wurde, wie bei römischen Bronzen üblich, mit »SC« für ›Senatus Consulto‹ gekennzeichnet, was übersetzt so viel bedeutet wie »Auf Beschluss des Senats«.
Es dürfte sich bei dieser Bezeichnung allerdings mehr um eine Geste gehandelt haben, denn de facto lag die Hoheit des Münzwesens einzig und allein beim Kaiser.
Einheit
Die Uncia (Mz. Unciae), (→ lateinisch für ein Zwölftel, deutsch etwa Unze) entspricht dem Zwölftel eines Asses, einer alten römischen Münz- und Gewichtseinheit.
Quellen: deacademic.com, de.wikipwdia.org; en.wikipedia.org; Classical Numismatic Group; www.cngcoins.com;