Schloss Bübingen steht am nördlichen Ortsrand von Nennig einem Ortsteil der Gemeinde Perl. Nennig wurde nachweislich schon vor 2.000 Jahren von den Römern besiedelt.
Nach der Zerschlagung des römischen Reiches siedelten die Franken in den italienischen Villen, errichteten nach und nach aber eigene Gebäude. Durch einen Zufall ergab es sich, dass der Ort unter der Herrschaft von gleich drei Herren stand:
Der Gutshof, aus dem einige Jahre später Schloss Bübingen hervor ging, befand sich damals im Besitz des Kaisers von Österreich. Wie auch die anderen beiden Herren wollte niemand auf eine repräsentative Vertretung im Ort verzichten. Und so errichtete man im Jahr 1340 durch den Luxemburger Landprobst Gobel von Remich schließlich eine Wasserburg gegenüber der Meiereihauptort Remich. Sie sollte mit der Nachbarburg Thorn den Moselübergang sichern.
1346 wird der Hof Remich mit dem Landstrich auf dem rechten Moselufer und der Burgen Bübingen und Freudenburg an Erzbischof Balduin von Trier verpfändet .
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Schloss Bübingen beständig weiter und veränderte sich schließlich in ein schönes Renaissance-Schloss
Nur wenige Jahre nach Fertigstellung der Arbeiten wurde das Gebäude der mittelalterlichen Wasserburg im Jahr 1668 von französischen Truppen unter Marschall de Créqui zerstört und wurde erst in der 2. Hälfte des 18. Jhdt. neu errichtet. Es entstand ein dreigeschossiger, neunachsiger Rechteckbau mit zwei Ecktürmen mit barocker Haube an der Rückseite. Die Frontlänge der Hauptfront des neuerbauten Schlosses mit zwei je zweiachsigen Mittelrisaliten betrug 35 m. Im Erdgeschoss des NO-Turmes befand sich kleine Kapelle.
Gut 100 Jahre blieb es im Besitz der Erbauer, ehe es Eigentum des Kreises Saarburg wurde. Auch dieses Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg bei den Kämpfen um den »Orscholz-Riegel« Ende 1994/Anfang 1945 durch einen Luftangriff schwer zerstört. Da man es nicht wieder aufbaute, verfiel es zu einer Ruine.
Historie »Bübinger Schloss«
Bauwerk: | Ruine, erhalten sind nur noch die Umfassungsmauern |
Lage: | 66706 Perl-Nennig, Sinzer Straße, rechts der B 406 Richtung Moselbrücke |
Nutzung heute: | Privatbesitz - keine Nutzung, zerfällt langsam, aber sicher! |
Besichtigung: | nur Außenbesichtigung von der Straße aus |
ehemalige Besitzer: | Herren von Bübingen |
| Familie von Bellenhausen |
| Lothar Freiherr von Haen |
| Jean de Bouyelle |
seit Anfang des 17. Jahrhunderts: | Familie von Maringh |
seit 1940: | Kreis Saarburg |
erbaut: | 1340 durch Gobel von Remich |
Ende 15. Jhdt. | Durchführung von Aus- und Umbauten |
1618-1648 | im Dreißigjährigen Krieg zerstört |
1668 | von französischen Truppen unter Marschall de Créqui zerstört |
2. Hälfte 18. Jhdt. | Errichtung eines Neubaues |
Ende 1944 / | im Zweiten Weltkrieg bei den Kämpfen |
Anfang 1945: | um den »Orscholz-Riegel« zerstört |
Quellen: Burgen und Schlösser im Saarland, Joachim Conrad / Stefan Flesch, Minerva-Verlag 1988; alleburgen.de