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Website Thomas Abel

Kloster Konz

Das Kloster Karthaus ist ein ehemaliges Kartäuserkloster in Konz an der Obermosel. Es ist eine Station am ›Rheinischen Jakobsweg‹.

   

Lage:

Kloster Karthaus, Foto: Rudolf Klein

Brunostraße 1 in Konz

Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:

  • lon:  6.592995    
  • lat: 49.710699

     

Geschichte

St. Alban, vor der Stadtmauer von Trier, Stich von Merian

Das Kloster St. Alban In Trier wurde 1331 von Erzbischof Balduin von Trier gegründet. Das Kloster lag am Fuß des Heiligkreuzberges unmittelbar südlich der Kaiserthermen. Somit lag es außerhalb der Stadt Trier.

Im Kloster St. Alban wirkte im 15. Jahrhundert die Kartäusermönche Adolf von Essen († 1439) und Dominikus von Preußen († 1460). Die Beiden waren die Verfasser der heutigen Form des Rosenkranzgebetes, welches sie zusammen mit dem Kartäuserkloster in Rettel (ca. 60 km weiter stromaufwärts) verbreiteten.

Während der Reunionskriege (hier: Holländischer Krieg  1672–1678) wurde St. Alban 1674, ähnlich wie die meisten anderen vor den Stadtmauern Triers gelegenen Klöster, auf Befehl des französischen Kommandanten Pierre Comte de Vignory niedergelegt, um gegnerischen Truppen jede Möglichkeit zur Deckung und Unterstützung (Unterschlupf, Essen etc.) zu nehmen. 

Lage des Klosters Karthaus, als »Chartreuse« bezeichnet, auf der Tranchot-Müffling-Karte von 1820

Zwischen 1680 und 1730 entstand dann das Kartäuserkloster (nun St. Bruno) an neuer Stelle im damaligen Merzlich (heute Konz-Karthaus) nach Plänen des Mainzer Baumeisters Vitus Schneider.

In der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgehoben und 1804 zum Abbruch versteigert. 1855 erwarben Franziskanerinnen die Ruinen und richteten an selbiger Stelle ein Kloster ein.

Ein Feuer zerstörte aber nur wenige Jahre später, im Jahr 1884, große Teile des Klosters.  Bereits in den Jahren 1885–1887 das Kloster in Anlehnung an den barocken Plan wieder aufgebaut.

Nach mehreren Besitzwechseln, Wiederaufbau und Verfall fand zuletzt von 1963-1987 eine grundlegende Renovierung statt. Heute steht von der ehemaligen Klosteranlage nur noch der Südflügel. Vom Nordflügel sind nur die Keller erhalten.

Die dazugehörige Kirche St. Johann dient heute als katholische Pfarrkirche von Konz-Karthaus und die Klostergebäude dienen als Bürgerhaus und Kulturzentrum von Konz. Die Turnhalle der Klosteranlage dient dem Schulsport der Grundschule St. Johann Konz sowie dem Verein Tischtennisfreunde (TTF) Konz.

 Anlage

Die Klosteranlage orientiert sich, ähnlich wie das nahegelegene Karthäuserkloster Rettel (Département Moselle), an der Karthause von Bosserville (Département Meurthe-et-Moselle): Einer einschiffigen Kirche in der Mittelachse mit turmloser Fassade schlossen sich ursprünglich zu beiden Seiten Flügel an, die eine Art Ehrenhof bildeten (erhalten ist nur der 1903 erneuerte Südflügel).

Kloster Karthaus, Kupferstich aus dem 18. Jhdt.

Die Kirchenfassade von portalartigem Aufbau mit Volutengiebeln stammt vom Wiederaufbau 1885 bis 1887, orientiert sich aber an den alten Plänen. Im Inneren ist die Kirche durch ionische Kollosalpilaster gegliedert, die ein kräftiges Gebälk tragen.

Die rippenlosen Kreuzgewölbe wurden beim Wiederaufbau des 19. Jhdt. erneuert. Von der ursprünglichen Ausstattung hat sich der Hochaltar von 1720 sowie ein Seitenaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts erhalten.

Von dem großen Kreuzgang mit den Einzelhäuschen der Patres hinter der Kirche sind keine Reste mehr erhalten.

        

Quellen: wikipedia.org, books.google.de