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Die Treverer

Die Treverer (lateinisch Treverii, gallisch Treviri, Treveri) waren ein Volksstamm der Kelten in Nordostgallien mit Kontakten ins Rechtsrheinische. Laut Tacitus erhoben die Treverer mit besonderem Ehrgeiz Anspruch darauf, germanischen Ursprungs zu sein und sich so von den schlaffen Galliern abheben zu können.

Das Stammesgebiet erstreckte sich, nach De bello Gallico von Gaius Iulius Caesar, vom Rhein bis zum Land der Remer (einem der größten Stämme der Belger). Die westliche Grenze bildete die Maas. Eburonen und Condruser, deren Gebiete nördlich des Treverergebietes lagen (in der heutigen Eifel bzw. Ardennen), waren „clientes“ der Treverer. Caesar erwähnt in seinem Werk keinen befestigten Ort (Oppidum) bzw. Hauptort der Treverer.

Augusta Treverorum (Stadt des Augustus im Land der Treverer, das heutige Trier), stieg erst in provinzialrömischer Zeit zur Hauptstadt der Treverer auf.

Namensherkunft

 

Der Volksname der Treverer kommt nach Cuno von „tre“ (Verstärkungspartikel) und „vero“, das kymrische gwyr (kräftig, tüchtig).

Eduard Rudolf Thurneysen (* 14. März 1857 in Basel; † 9. August 1940 in Bonn) war ein Schweizer Sprachwissenschaftler und einer der bedeutendsten Keltologen) geht davon aus, daß das keltische „trē-uer-o“ und „ver-o“ mit „über einen Fluss gehen, fahren“ zu rekonstruieren sei.

Der Name „Treverer“ heiße in Wirklichkeit „die Fahrleute“, weil dieser Stamm die Mosel überqueren ließ. Das kann die Existenz der „Furtengöttin Ritona“ und der Kapelle zum „Uorioni deo“ auch erklären. Das gleiche Stammwort bestand auch im altirischen treóir (< trē-u̯ori) „Führung durch einen Furt“, „Ort, wo der Fluss überquert wird“.

Frühkeltische Lebensweise

 

Nach modernen Erkenntnissen reicht die Geschichte der Kelten mindestens bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die Treverer bauten ihre Häuser aus Lehm und Flechtwerk auf Grundlage einer Holzkonstruktion. Diese Häuser hatten eine Haltbarkeit von möglicherweise ein oder zwei Generationen.

Die Treverer siedelten in Einzelgehöften und Kleinsiedlungen. Daneben bestanden in der Spät-Latènezeit zahlreiche befestigte Höhensiedlungen – wahrscheinlich Hofgemeinschaften der Oberschicht – und fünf Oppida: der Martberg an der Untermosel, Wallendorf an der Sauer, Otzenhausen im nördlichen Saarland am Rande des Hunsrück, Kastel an der Saar und der Titelberg in Luxemburg. Der spätere Hauptort des Stammes – Augusta Treverorum, das heutige Trier – scheint nach archäologischen Zeugnissen seine Bedeutung erst mit Einrichtung der römischen Provinzen in Nordostgallien erhalten zu haben. Gleichzeitig mit dem Aufstieg Triers ging ein erheblicher Bedeutungsverlust der anderen Oppida einher, deren Blüte um die Zeitenwende endete.

Caesar hebt die Reiterei der Treverer in De bello Gallico besonders hervor.

Kultur und Wirtschaft

 

Die Treverer kannten drei soziale Klassen: Adel, das einfache Volk und die Ambacten (Sklaven). Es gab Geldwirtschaft und arbeitsteiliges Handwerk. Insbesondere die befestigten Städte, die sogenannten Oppida, waren als Handwerks- und Handelszentren der Spätlatènezeit bedeutsam. Überregionaler Handel, auch mit dem Mittelmeerraum, ist durch Funde nachgewiesen.

Die vorrömische keltische Bevölkerung von Rheinhessen gehörte nach neueren Forschungsergebnissen ebenfalls zu den Treverern. Diese wird als „Aresaken“ bezeichnet und gilt als ein Teilstamm oder eine ethnische Gruppe innerhalb des Großstammes, die in Form eines Pagus organisiert war. Zentrum dieses Siedlungsgebietes der Treverer war wahrscheinlich das Oppidum auf dem Donnersberg im nördlichen Pfälzer Bergland.

Religion

Die Treverer waren ursprünglich Polytheisten und hatten wahrscheinlich einen ähnlichen Glauben wie die anderen keltischen Stämme. Nach der römischen Eroberung wurden viele ihrer Gottheiten mit den römischen Göttern gleichgesetzt oder verbunden. Zu den meist verehrten Gottheiten im treverischen Gebiet zählen der Stammesgott Mars Lenus (ein keltischer Gott, der besonders bei den Treverern, aber auch in Britannien verehrt wurde. In der “Interpretatio Romana“ wurde er mit Mars gleichgesetzt) und Ancamna, Mercurius und Rosmerta, Iupiter Optimus Maximus, Apollon (Grannus) und Sirona, Intarabus und Minerva.

Gottheiten, die nur bei den Treverern bezeugt sind, sind u.a. Intarabus, Inciona, Veraudunus, Ritona und die Xulsigiae.

Aus der römischen Zeit sind drei wichtige heidnische Heiligtümer in der unmittelbaren Nähe von Trier bekannt: Der Tempelbezirk im Altbachtal, das nahe gelegene Heiligtum Am Herrenbrünnchen und das wichtige Lenus Mars Heiligtum am linken Moselufer.

Es sind auch landschaftsbezogene Gottheiten bekannt, wie beispielsweise „Ardbinna“, die wahrscheinlich die Ardennen verkörpert und in Gey auf einer Inschrift bezeugt ist.

Zeittafel

 

um 1200 v. Chr. – die Urnenfelderkultur breitet sich im Eifel-Mosel-Gebiet aus;

ab ca. 750 v. Chr. bis Mitte 1. Jahrhundert v. Chr. – eisenzeitliche, von der Urnenfelderkultur geprägte Laufelder Kultur bzw. Laufelder Gruppe im Hunsrück-Eifel-Gebiet;

ab 2. Hälfte 6. Jahrhundert v. Chr. bis Mitte/Ende 4. Jahrhundert v. Chr. – Hunsrück-Eifel-Kultur, zunächst mit zunehmender Assimilation der Hallstattkultur, ab 5. Jahrhundert v. Chr. eine „Hochburg“ der Frühlatènekultur mit ausgeprägter Prunkgrabsitte (Wagengrab von Bell) und Südkontakten;

spätes 3. bis 2. Jahrhundert v. Chr. – Kontinuität der Bevölkerung ist trotz der gleichzeitigen keltischen Wanderungen durch Funde aus Gräberfeldern und Höhenbefestigungen nachgewiesen;

2. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. bis 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. – mit treverischen Oppida (Städten), z. B Martberg, Otzenhausen, Kastel, Wallendorf und Titelberg sowie befestigten Häuptlingshöfen, differenziertem Handwerk, Münzwirtschaft und innerkeltischem Handel erleben die Treverer, wie die gesamte keltische Kultur, eine Blüte;

21 n. Chr. – fehlgeschlagener Aufstand gegen die Römer;

58 v. Chr.-51 v. Chr. – Gallischer Krieg, Unterwerfung durch Caesar und Beginn der Romanisierung, erste Erwähnung der Treverer als Stamm im ersten Buch von Caesars De bello Gallico

58 v. Chr. – Treverische Gesandte melden Caesar, dass 100 Gaue des rechtsrheinischen Germanenstammes der Sueben den Rhein überschreiten wollen;

54 v. Chr. – Teilnahme am Aufstand des Eburonenkönigs Ambiorix;

53 v. Chr. – Der Trevererfürst oder -könig Indutiomarus greift ein Winterlager Caesars an und wird dabei getötet, Titus Labienus unterwirft den Stamm, der Schwiegersohn des Indutiomarus, der romfreundliche Cingetorix, übernimmt die Herrschaft;

52 v. Chr. – Kämpfe der Treverer gegen die Sueben;

51 v. Chr. – Reitertreffen des Titus Labienus mit treverischen Verbänden;

30/29 v. Chr. – Trevereraufstand gegen die Römer; von Marcus Nonius Gallus niedergeschlagen;

16 v. Chr. – Gründung von Augusta Treverorum unter Kaiser Augustus;

21 n. Chr. – fehlgeschlagener Aufstand gegen die Römer;

68 - 70 n. Chr. – fehlgeschlagener Aufstand unter Julius Classicus gegen die Römer (Bataveraufstand).